Blick in die Bibel

Gedanken zum Römerbrief – Kein Grund für Selbstgerechtigkeit

Ein Bibelkreis in der evangelischen Kirchengemeinde Hilden bespricht zur Zeit den Brief des Apostels Paulus an die Römer. Hier teilt Cornelia Soldat Gedanken zu einzelnen Abschnitten.

Gedanken zu Römer 1, 18-32

Die zweite Hälfte des ersten Kapitels des Römerbriefes hat es in sich. Hat Paulus in der ersten Hälfte “uns” Christinnen und Christen als Gerechte und Geliebte Gottes beschrieben, so beschreibt er nun die Heiden.

Den Heiden, so sagt Paulus, ist das Evangelium genau so offenbart worden wie den Christen. Sie haben diese Offenbarung aber nicht angenommen oder nicht als solche erkannt. Deshalb geben sie sich aller möglichen dummen Dinge hin.

Sie beten die Schöpfung an, anstatt den Schöpfer, sie erfinden komische Rituale, um selbstgemachte Bilder zu verehren. Sie lügen und betrügen und benehmen sich ganz und gar unmöglich. Sie sind dem Nichtigen verfallen.

Die gerechten Christen mögen nun aufatmen und sich denken: alles ist gut, ich bin nicht so wie die Heiden, deren Sünden Gott hasst. Gott sei Dank.

Aber Paulus’ Formulierungen sind trickreicher. Die Heiden sind dem Nichtigen verfallen. Das passiert uns zu oft auch selbst. Oft stellen wir Nichtigkeiten dieser Welt in den Vordergrund. In der Kirchengemeinde kann das auch passieren. Da wird die Sanierung der Kirche eventuell wichtiger als das Wohl der Menschen, die in ihr Gottesdienst feiern.

Zu oft verfallen wir selbst dem Nichtigen. Deshalb ist es wichtig, sich immer wieder zu überprüfen. Dass wir deshalb immer noch Geliebte Gottes sind, versteht sich auch für Paulus hierbei von selbst.

Cornelia Soldat