Wir stehen vor der letzten und größten Herausforderung – der Engelschor!
Wenn ich ehrlich bin, habe ich vor diesem Tag den größten Respekt. Normalerweise – also in “Nicht-Corona-Jahren” – läuft es bei unserem Krippenspiel wie folgt ab: Wir starten mit den wöchentlichen Proben nach den Herbstferien und haben somit schön viel Zeit mit den Kindern die Lieder einzuüben. Dieses Jahr ist natürlich alles anders.
In den Sommerferien hatte ich schon die leichte Befürchtung, dass wir für die Proben nicht ganz so viel Zeit haben werden, aber mit einem so schnellen Probenstopp hatte ich dann doch nicht gerechnet. Die Anzahl der Proben konnte man an einer Hand abzählen (und das ist positiv ausgedrückt).
Wir hatten unseren Engeln zwar die Lieder auf selbst eingesungener CD zur Verfügung gestellt, wie intensiv sie sich jedoch vorbereiten konnten, ist mir nicht klar.
Hinzu kommt, dass ich auch nicht genau weiß, wieviele Engel überhaupt kommen werden. Nun ja, das positive Denken sind mein Mann und ich ja nun gewohnt und getreu dem Motto: „Et kütt wie et kütt“ machen wir uns auf zu unserem letzten Drehtag.
Wir bauen einen Tag vorher auf, rücken Stühle, hängen den Lichtervorhang auf, ziehen etliche Kabel und verwandeln den Saal der Friedenskirche in ein Tonstudio. Fertig!
Einen Tag später geht es los. Und wieder einmal bin ich geplättet von der Begeisterung der Kinder und der Mitarbeit der Eltern. Alle Kinder sind pünktlich mit gebügelten Kostümen in der Kirche. Sie bekommen kurz die Einweisung und stehen parat.
In Vierergruppen singen sie die in Eigenarbeit geübten Lieder ein und es klappt wirklich hervorragend. Wir schaffen es dank der helfenden Hände im Hintergrund (lieben dank an Nicole Holz und auch der fleißigen Konfirmandin Norina Hagemann) in zwei Stunden. Auch unsere Pfarrerin Annette Braun Wolf hilft fleißig mit. An der Stelle ist zu erwähnen, dass dies ihre letzte Amtshandlung war. Somit konnten unsere kleinen Engel sie noch einmal sehen.
Und dann sind wir auch schon fertig. Ich kann es selber kaum glauben, aber wir haben es geschafft. Es fehlt nur noch ein kurzer Nachdreh, aber an dieser Stelle kann ich das erste mal mit Sicherheit sagen: „ Liebe Gemeinde! Wir können Ihnen und Euch die freudige Nachricht überbringen, dass am heiligen Abend definitiv ein Krippenspiel gezeigt werden kann!“
Schön, dass ihr alle mitgefiebert habt.
Ihre Verena Kipp