Nachruf Ulrich Prill

Die Evangelische Kirchengemeinde Hilden trauert um ihren ehemaligen Presbyter und stellvertretenden Vorsitzenden Ulrich Prill, der am 1. Juni 2024 im Alter von 80 Jahren verstorben ist.

Ich lernte ihn näher kennen auf der Studienfahrt der EEB ins Baltikum 2007, bei dem das Ehepaar Prill teilnahm.

Bei diesen Studienfahrten mache ich jeden Tag einen kleinen Tagesimpuls/Andacht, die ich auch gerne im Freien abhalte. Nach einer solchen Andacht kam Herr Prill zu mir und sagte, es wäre doch noch schöner, wenn wir das in einer Kirche machen könnten. Ich zählte ihm die ganzen Schwierigkeiten auf, dass die meisten Kirchen verschlossen, die touristisch interessanten durch Besuchergruppen belegt seien und ich nicht wisse, wie das besser zu regeln sei. Er sagte nur: Geben Sie mir einen Auftrag. Dann begann er zu telefonieren, mit wem genau, habe ich im einzelnen nicht mitbekommen und kann ich auch nicht mehr aufzählen, jedenfalls den Militärbischof, das Auslandsamt der EKD, den Auslandspfarrer in Lettland und manch anderes Gespräch hat er auf unserer Busfahrt auch noch geführt und kam am Abend zu mir und sagte: Ihr Auftrag ist ausgeführt. Wir haben morgen um 10 Uhr die Kirche in Riga, ein Küster kommt und schließt uns auf.

2008 hat er sich dann, auch auf mein Bitten hin, in unser Presbyterium wählen lassen und übernahm in der darauf folgenden Periode auch den stellvertretenden Vorsitz unserer Kirchengemeinde. Damals war es noch so, dass immer eine Pfarrerin/ein Pfarrer für ein Jahr Vorsitzende waren und der stellvertretende Vorsitz länger im Amt blieb und so die Kontinuität wahrte.

Dabei stellte er sich jeweils mit großer Loyalität auf die Besonderheiten des/der jeweiligen Vorsitzenden ein und brachte die Gabe seines strategisch geordneten Denkens und planvollen Handelns zum Wohle unserer Gemeinde ein.

Das mittlerweile sich im Ruhestand befindliche Pfarrehepaar Annette Braun-Wolf und Yorck-Peter Wolf erinnern sich:

Ulrich Prill hat in seinem Ruhestand mit großem Engagement den Umbau des Gemeindezentrums Friedenskirche federführend geleitet. Bei laufender Gemeindearbeit sollte im Bestand des Gemeindezentrums ein 4-gruppiger Kindergarten eingebaut werden. Eigentlich unmöglich. Unermüdlich hat er sich 2 Jahre lang Tag für Tag in Baupläne eingearbeitet und mit anderen zusammen nach technischen und finanziellen Lösungen gesucht. Ich weiß noch, wie er eines Tages zu mir sagte: Ich mache mir mal ein paar Gedanken dazu und wenn nicht alles umgesetzt wird, das macht nichts, ich habe auch gelernt, für den Papierkorb zu arbeiten. Mittendrin kam dann die neue Anforderung, Ruheräume für die Kinder unter 3 Jahren einzurichten. Mit viel Energie und Engagement hat er es erreicht: wir konnten den neuen Kindergarten eröffnen unter Einhaltung des vorgegeben finanziellen Limits. Er hat sich stets mit viel Fleiß, Kenntnis und großer Zuverlässigkeit engagiert und begegnete jedem mit Freundlichkeit und Respekt.

Und Annette Braun-Wolf ergänzt dazu:  Darüber hinaus engagierte sich Ulrich Prill mit großem Einsatz für das Seniorenzentrum an der Hummelster Straße. Er sorgte für eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Evangelischer Kirchengemeinde und Seniorenheim, holte die Bewohnerinnen und Bewohner persönlich in ihren Zimmern ab, damit sie die evangelischen Gottesdienste dort mitfeiern konnten, machte Besuche und war zuverlässiger Ansprechpartner sowohl für die Pflegekräfte als auch für die Menschen, die dort wohnen.

Unser ehemaliger Finanzkirchmeister Udo Damrich schreibt: Acht Jahre durfte ich mit Ulrich Prill in der Gemeindeleitung zusammenarbeiten. Seine strukturierte Art zu denken und sein großes Organisationstalent haben mich immer beeindruckt. Er wusste stets, was er wollte und auch was er nicht wollte.

Wir alle sind uns einig, dass wir mit Ulrich Prill ein engagiertes Gemeindeglied verlieren, dem die Kirchengemeinde für sein großes ehrenamtliches Engagement viel zu verdanken hat.

Die Trauerfeier und Beisetzung wird gehalten am Montag, den 10. Juni 2024 um 11 Uhr auf dem Nordfriedhof Hilden.

Joachim Rönsch