Zwischen Popsongs und Gebet, Limo und Segen in der Wohnzimmerkirche

Stellen Sie sich vor: Die Kirchentür öffnet sich und statt Orgelmusik kommt Ihnen der Klang eines Popsongs entgegen. Und beim Reinkommen merken Sie: Das ist nicht das Einzige, was heute nicht ganz „typisch Kirche“ ist. Kleine Tischgruppen mit Korbsesseln sind im Raum verteilt. Überall hängen Lichterketten. Ihnen wird eine Zitronenlimonade in die Hand gedrückt und auch die Sitzkissen auf dem Boden laden zum Verweilen ein. Knabberzeug steht selbstverständlich auch schon bereit!

So ist die Wohnzimmerkirche am 19.10.2024 in der Erlöserkirche gestartet. Den ganzen Tag haben wir den Kirchraum umgestaltet, die Musik geprobt und auch der Herd blieb nicht kalt. Ab 17.30 Uhr öffnen sich die Türen und bis 18 Uhr sind ungefähr 140 Menschen gekommen, um gemeinsam zu feiern.

Die Stimmung: gut

Die Stimmung ist gut, alle unterhalten sich. Dann wird es plötzlich ruhig und unser Musiker Marvin nimmt die Gitarre zur Hand und singt „Here Comes The Sun“ von den Beatles. Schon jetzt singen die ersten mit. So haben wir es uns erhofft. Die Texte zu den Liedern werden groß auf eine Leinwand geworfen. Alle aus dem Team haben für diesen Gottesdienst persönliche Texte zum Thema „Nobody’s perfect“ vorbereitet: Eine von uns spricht über den Druck bei Hochzeitsfeiern und Kindergeburtstagen, alles perfekt zu machen. Und eine andere beschäftigt sich mit der Frage: Schaffe ich es eigentlich neben dem Beruf, meinen Kindern wirklich gerecht zu werden? Dagegen leuchtet der Zuspruch Gottes „Du bist wunderbar gemacht!“ und die Lieder von Rosenstolz „Ich bin ich“ und Lady Gaga „Born This Way“, die selbstbewusst einen Satz ihrer Mutter zitiert: „Es ist nichts falsch daran, dich selbst zu lieben, denn er macht keine Fehler!“

Der Kern der Wohnzimmerkirche

Dann kommen wir zum Kern der Wohnzimmerkirche und verteilen kleine Plastikkugeln, in denen sich große und kleine Fragen verstecken: „Ist Gott eigentlich perfekt?“ – „Wann habe ich zuletzt so richtig gelacht?“ Sie bringen auch fremde Menschen ins Gespräch miteinander. Von jung bis alt. Es wimmelt von Stimmen, es wird gelacht und miteinander nachgedacht. Dann ist das Buffett eröffnet. Es riecht nach Kürbissuppe, Chili und Linsendal.

Der Abend endet, indem wir gemeinsam Fürbitten schreiben, für die Menschen, die mal wieder hören müssen, dass sie gut genug sind! Wir empfangen und geben den Segen Gottes weiter in der Gemeinschaft, die sich heute im Wohnzimmer gefunden hat. Bei Mark Forsters „Chöre“ explodieren Konfettikanonen und Hunderte kleiner Papierschmetterlinge rieseln auf uns herunter, woran besonders die Kinder Spaß haben.

Unsere Hoffnung

Es war ein Abend, wie wir ihn uns als Team gewünscht haben. Mit ganz viel Gemeinschaft. Offenem Austausch. Voller bewegender Momente auch beim Singen von bekannten Liedern, die an diesem Abend nochmals eine tiefere Bedeutung gewonnen haben.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen, die diesen Abend zu einem so besonderen Gottesdienst gemacht haben! Wir sind bereits in der Planung für die nächste Wohnzimmerkirche und hoffen, dass es dann bald wieder heißen wird: „Willkommen in der Wohnzimmerkirche in Hilden!“

Das Team von der Wohnzimmerkirche: Julia, Maren, Susanne, Britta, Thorsten und Malte