Samstag 21.10.2023 gegen 17 Uhr, nervöses Treiben in der Kirche, wird jemand kommen, ist die Kirche zu groß, war es richtig den Veranstaltungsort zu wechseln? Eine gewisse Anspannung ist der Chorleiterin Larissa Zöllner anzumerken, ich vermute, dass diese schnell abgebaut war, als Sie die Schlange vor der Kirche sah. Bis auf den letzten Platz war die Friedenskirche (übrigens die größte Kirche im Kirchenkreis) gefüllt.
Der Gospelchor bot eine Mischung zwischen modernen und alt bekannten Stücken. Ein Highlight war die Neuvertonung des Psalm 23 auf die Melodie des Halleluja von Leonard Cohen. Spätestens bei “I will follow him” hielt es keinen mehr auf dem Sitzplatz und alle folgten Larissa Zöllner. Neben viel Freude gab es auch nachdenkliche Augenblicke, in ihrer Moderation ging Larissa Zöllner auf einen Queeren Chor in Polen ein, und wie schwer es diesem Chor fällt Auftrittsorte zu finden, er aber ein sicherer Ort für queere Menschen ist. Und sie ist dankbar dafür, dass ihr Chor diese Funktion nicht ausfüllen muss. In unserer Gesellschaft kann jeder und jede sein wie er oder sie will. Sie richtetet einen starken Appell an allen Anwesenden zu jeder Zeit gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Ausgrenzung aufzustehen und ein Zeichen zu setzten.
Abgeschlossen wurde das Konzert mit dem Lied “I believe in Jesus”, dass der Chor seit 20 Jahren immer zum Abschluss jeder Chorprobe und auch bei jedem Konzert singt, ein gesungenes Glaubensbekenntnis.
Ich bin begeistert von dem Erlebten, und was Larissa Zöllner und Ihr Team ehrenamtlich auf die Beine stellen.
Presbyter Andre Kipp
Bericht: Christoph Simons, Presbyter
Foto: Carina Horstjann