Dietrich Bonhoeffer

Impuls: Bonhoefferhäppchen Teil 1

Wie wird Frieden?
1934 hat Dietrich Bonhoeffer auf der Jugendkonferenz des Weltbundes auf der Insel Fänö eine beeindruckende Rede, gehalten, welche bis heute nichts an Ihrer Aktualität verloren hat. Ich lade Sie ein, in den nächsten Wochen diese Rede in kleinen Stücken zu kauen, und darüber nachzudenken und
biete ihnen Fragen an, um über den Text nachzudenken.

Die gesamte Rede finden sie unter:
https://www.dietrich-bonhoeffer-verein.de/dietrich-bonhoeffer/bonhoeffers-friedensverstaendnis/
(DBW13, Seite 298-301)

Teil 1
„Ach daß ich hören sollte, was der Herr redet, daß er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen“ (Ps. 85,9). Zwischen den Klippen des Nationalismus und des Internationalismus ruft die ökumenische Christenheit nach ihrem Herrn und nach seiner Weisung. Nationalismus und Internationalismus sind Fragen der politischen Notwendigkeiten und Möglichkeiten. Aber die Ökumene fragt nicht nach diesen, sondern nach den Geboten Gottes und ruft diese Gebote Gottes ohne Rücksicht mitten hinein in die Welt. Als Glied der Ökumene hat der Weltbund für Freundschaftsarbeit der Kirchen Gottes Ruf zum Frieden vernommen und richtet diesen Befehl an die Völkerwelt aus. Unsere theologische Aufgabe besteht darum hier allein darin, dieses Gebot als bindendes Gebot zu vernehmen und nicht als offene Frage zu diskutieren. „Friede auf Erden“, das ist kein Problem, sondern ein mit der Erscheinung Christi selbst gegebenes Gebot.

Fragen:
-Welche Gebote werden in die Welt gerufen?
-Wonach fragt die Ökumene? Was ist für sie entscheidend?
-Wenn wir heute den Fernseher einschalten, oder das Radio, was hören wir dann?
-Was ist das bindende Gebot für uns?

Die Welt wird aufgefordert Gottes Gebot zu folgen, das heisst „Friede auf Erden“, dies ist das entscheidende Gebot, doch wenn ich heute den Fernseher oder das Radio einschalte, höre ich es selten bis gar nicht. Wenn es in mir ganz Still wird dann höre ich es, und möchte es rausbrüllen in die Welt. Hört auf Gott, haltet Frieden auf dieser Erde auf der wir nur zu Gast sind. 

Christoph Simons