Aufgrund der derzeit dramatischen Entwicklungen im Nahen Osten erinnere ich an die Beschlüsse der Landessynoden der Evangelischen Kirche im Rheinland von 1980 und 1996 zum Verhältnis von Kirche und Israel:
“Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.” (Röm. 11,18b)
Unter diesem Paulus-Satz formulierte die Landessynode der EKiR im Januar 1980 einen Beschluss, in dem ein neues Verhältnis der Kirche zum jüdischen Volk beschrieben wurde. Einer der Gründe hierfür war “die Einsicht, dass die fortdauernde Existenz des jüdischen Volkes, seine Heimkehr in das Land der Verheißung und die Errichtung des Staates Israel Zeichen der Treue Gottes gegenüber seinem Volk sind.”
1996 hat die Landessynode den 1.Grundartikel der rheinischen Kirchenordnung dann um die Sätze ergänzt:
“Sie (Die Evangelische Kirche im Rheinland) bezeugt die Treue Gottes, der an der Erwählung seines Volkes Israel festhält. Mit Israel hofft sie auf einen neuen Himmel und eine neue Erde.”
Für das kommende Jahr wird der Weltgebetstag von palästinensischen Christinnen vorbereitet. Aus meiner Sicht sind auch ihre Nöte, Sorgen und Ängste mit Empathie zu hören und in unsere Gebete aufzunehmen, denn “wenn ein Glied leidet, leiden alle mit.” (1.Kor.12,26)
Halten wir in diesen Tagen fest an der gemeinsamen Hoffnung, dass die mit Tränen säen, mit Freuden ernten werden (nach Psalm 126,5)!
Ulrich Hurschmann