Heute erreichte uns ein Lied, das eine Pfarrerin aus Westfalen unter dem Eindruck der Coronazeiten gedichtet hat – es wird auf die Melodie des Halleluja von Leonard Cohen gesungen. Sie schreibt dazu:
Die vier Strophen führen vom Kyrie zum Halleluja, von der Wüste ins Grüne, von der Einsamkeit – über Glaube, Hoffnung und Liebe – in die Gemeinschaft. Ich habe versucht, den Text so zu verdichten, dass er generell in Zeiten von Krise und Trauer singbar ist.
Micaela Strunk-Rohrbeck
Melodie: Halleluja von Leonard Cohen
Die Welt steht still. Dem Herz ist bang.
Die Wüstenwanderung ist lang,
und jeder Mensch geht seinen Weg alleine.
Ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Wo zeigt sich nur ein Funken Licht,
das neu den Glauben weckt mit seinem Scheine?
Gott, erbarm dich! Gott, erbarm dich!
Gott, erbarm dich über deine Welt und mich.
Ich ahne Menschen neben mir …
Umhüllt von Sorgen leben wir –
so vieles ist jetzt ungewiss und offen.
Mein Leben hätt ich gern zurück …
Auf neuen Sinn und zartes Glück
für alle Menschen wage ich zu hoffen.
Gott, erbarm dich! Gott, erbarm dich!
Gott, erbarm dich über deine Welt und mich.
Was schenkt uns Mut? Zusammen geh’n,
den andren in die Augen seh’n.
Wer Liebe lebt, bleibt auf dem Weg nicht einsam.
Ob stark, ob schwach, ob jung, ob alt –
wir geben jetzt einander Halt.
Zur Freiheit finden wir ja nur gemeinsam.
Halleluja, Halleluja,
Halleluja, Halleluja.
Seht ihr die Zeichen auf dem Pfad?
Die Zukunft sprosst schon aus der Saat
der Tränen, die wir unterwegs verloren.
Und haben wir das Ziel erreicht,
dann werden unsre Schritte leicht,
die Kräfte wachsen – wir sind neu geboren!
Halleluja, Halleluja,
Halleluja, Halleluja.
Text: Micaela Strunk-Rohrbeck
Tonnenheide 11.Mai 2020
Zum Nachhören die wohl schönste Fassung des Liedes, gesungen von Jeff Buckley: