Segensgeste

Meditation über den Segen

(4. Mose 6, 24-26)

Am Schluss des Gottesdienstes oder vielen anderen Gelegenheiten wird uns ein Segen zugeprochen. Der bekannteste ist der “Aaronitische Segen“. Gott hatte durch Mose Aaron und die Priester beauftragen lassen, die Israeliten mit diesen Worten zu segnen.

In unseren Gottesdiensten erheben wir uns dazu. In der Begegnung mit alten Menschen erlebe ich bei Besuchen oder im Gottesdienst, wie oft auch durch die Körperhaltung besondere Aufmerksamkeit signalisiert wird.

Zugegeben: mir ist der Segen persönlich auch sehr wichtig. So lohnt es sich, dem etwas nachzugehen – auch wenn ich nicht jedesmal daran denke.

Der HERR segne dich und behüte dich.

Mit dem „dich“  werde ich ganz persönlich angesprochen. Der Segen ist das Zeichen: „Gott ist für mich auf Sendung“. Ich darf gewiss sein, von ihm behütet zu werden.

Behütet bedeutet: bewahrt, beschützt, geborgen, mit guten Gaben beschenkt, begleitet in guten und schweren Zeiten.

Gott bietet mir als Gegenüber seine Beziehung an.

Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Kein Mensch kann Gott ins Angesicht sehen. Mit Jesus Christus wird das entscheidend anders. Jesus hat unter den Menschen gelebt.

In ihm lässt Gott sein Angesicht leuchten. Bei Jesus darf ich sehen, wie Gott damals seine Liebe schenkte. Das darf ich auch heute in Anspruch nehmen.

Jesus schenkt den Menschen ihre Würde. Er ist nicht herablassend. Er schenkt mir die verzeihende Güte Gottes.

Der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

Das Angesicht, das mich anstrahlt, zeigt mir wie ein Spiegel, wer ich bin. Er sieht mich an, er widmet sich mir mit voller Aufmerksamkeit.

Gott wendet sich mir ungeteilt zu. Er arbeitet 24 Stunden – rund um die Uhr – ein Leben lang. Ich darf  in meinem Leben wachsen. Auf ihn ist Verlass.

Sobald der Friede in mir wächst, kann ich auch Frieden mit meinen Feinden machen. Das ist die Antwort, die Gott von mir haben möchte.

Dr. Walter Theymann