Seit Anfang September ist Tanja Pasquay (gesprochen: Pakéh) als Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Seelsorgedienst und Seniorenarbeit in unserer Gemeinde tätig. Gleichzeitig ist sie aktuell in Ausbildung zur Diakonin für den Dienst in unserer Gemeinde. Im einBlick, unserem Gemeindebrief, stellt sie sich nur kurz vor. Das ausführliche Interview finden sie hier:
einBlick: Wer sind Sie?
Tanja Pasquay: Tanja Pasquay, 52 Jahre, bunt & fröhlich, verheiratet, 2 erwachsene Kinder, mit Herz und Seele Gemeindeschwester gewesen, mit Gott auf der Suche nach den Menschen, mir ist wenig fremd und es ist mir ein Anliegen, eine „Kirche für alle zu bauen“.
einBlick: Was werden Ihre Aufgaben in der Kirchengemeinde sein?
Tanja Pasquay: Ich persönlich sehe meine Aufgabe als Diakonin darin, der Kirche ein einladendes Gesicht zu geben, Türen zu öffnen und lebendige Orte der Begegnung zu schaffen. Hier möchte ich mich in gut biblischer Tradition auch den Menschen am Rand unserer Gesellschaft und den der Kirche Fernstehenden annehmen.
Ich möchte alle einladen, sich selbst in ihrem Glauben zu entdecken und wahrzunehmen. Es ist doch wunderbar, Menschen zu ermutigen, Glauben zu erleben, miteinander in Gemeinschaft zu sein und sich gegenseitig als ein Segen zu erfahren. Hier bin ich in der Hoffnung angelehnt an den 1. Korintherbrief 12, dass wir uns in unseren vielfältigen Kompetenzen ergänzen und unterstützen können. Wenn wir das schaffen, dann sind wir ein lebendiger Leib Christi.
In diesem Sinne freue ich mich, zusammen mit den Ehrenamtler*innen, Mitarbeiter*innen und Pfarrer*innen der Gemeinde zu wirken.
einBlick: Was ist für Sie besonders wichtig in dieser Zeit?
Tanja Pasqay: Nicht zu verharren im ersten Schrecken dieser Pandemie. Wir erleben nun in unserer Gesellschaft miteinander eine veränderte Lebenssituation. Dieser gilt es nun mutig gerade als Mitarbeiter*in der Kirche mit neuen Mechanismen entgegen zu gehen. Hier möchte ich Dinge ausprobieren, damit wir als Gemeindeglieder den Kontakt mit den Jungen wie auch den Lebensälteren nicht verlieren. Gerade jetzt ist für uns alle wichtig zu wissen, wo wir gehalten sind. Der Psalm 18, Vers 30 sagt uns: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“.
einBlick: Was vermissen und was brauchen Leib und Seele in dieser Zeit?
Tanja Pasqay: Es scheint mir, als habe man seit „Corona“ eine Lupe auf unsere wichtigsten Bedürfnisse gehalten. Jetzt sehen wir sehr deutlich, was es bedeutet, wenn Menschen Abstand halten müssen. Wir sehnen uns nach persönlicher Begegnung, nach leiblicher Umarmung, einem herzlichen Wort, welches trägt und uns Sicherheit schenkt. Schließlich ist der Gottesdienst zurzeit ohne gemeinsames Gebet und Gesang. Jetzt merken wir, wie gut doch das gemeinsame Singen sein kann.
Und gerade diese Dinge sind momentan so schwer umzusetzen, weil die Bestimmungen es nicht immer zulassen. Jetzt ist sichtbar, wie wichtig der Kontakt für Kinder untereinander für ihre Entwicklung ist, ältere Menschen unendlich unter der Einsamkeit ohne ihre Liebsten leiden, alleinstehende Menschen noch einsamer werden, ohne dass sie Möglichkeiten haben, sich in Gruppen zu treffen.
Mein Gefühl ist, dass die Themen Leib und Seele eine Neubelebung in unserer Gesellschaft erfahren. Wir erkennen, wie wichtig neben Essen und Trinken auch körperliche Berührung und Kontakt verschiedener Art ist. Diese Chance sollten wir nutzen, um neue Räume zu eröffnen, in denen wir unsere Bedürfnisse andersartig erfüllen können.
einBlick: Was tun Sie mit Leib und Seele?
Tanja Pasquay: Da ich ein furchtbar neugieriger Mensch bin, bin ich sprichwörtlich immer unterwegs und das auf verschiedenen Pfaden – aber immer mit Leib und Seele!
Das kann z.B. ein Gespräch beim Kirchenkaffee mit einer 96-jährigen sein, welche mir aus ihrem reichen Leben erzählt. Sprich: eine gelingende Kommunikation mit Menschen finde ich etwas sehr Schönes. Oder aber eine Wanderung durch das bergische Land mit meinen zwei Dackeln, namens Herr Bruckner und Herbert von Karajan, wo ich Gottes reiche Natur dankbar bestaune.
Auf jeden Fall ist mir privat wie beruflich wichtig, dass ich mich mit Leib und Seele dafür einsetze, wofür ich stehe. Und das bedeutet an erster Stelle, die Menschen dort abzuholen, wo sie sind, mit allem was sie umgibt.
Gottes bunte Vielfalt ist es, wofür ich mit Leib und Seele brenne und mich einsetzen möchte.
einBlick: Was tun Sie für Leib und Seele?
Tanja Pasquay: Die Natur ist mein Ausgleich zum Alltag und ich gehe täglich spazieren oder genieße gutes Essen. Gerne gehe ich auch joggen, wenn es meine Zeit zulässt, denn wer rastet, der rostet. Meine Seele erfreut sich an guten Büchern und besonders an dem „Buch der Bücher“: „Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe, von ihm kommt mir Hilfe.“ (Psalm 62,2)
Wir wünschen Frau Pasquay einen guten Start in unserer Gemeinde und Gottes Segen für ihre wertvolle Arbeit!