Die Runde mit dem Hund steht an. Gut, dass der Besuch mitgehen will, der aus der benachbarten Großstadt bei uns übernachtet hat. Das Wetter am 1. Mai lädt zum Spazierengehen ein. Einmal die Itter hinter dem Finanzamt rauf und runter.
Der Weg am Fluss entlang ist schön, allerdings auch gut besucht. Fußgänger, Radfahrer und Hundebesitzer müssen Rücksicht aufeinander nehmen, weil es manchmal eng und schmal ist.
Wir schlendern ins Gespräch vertieft vor uns hin, hören hinter uns eine Fahrradklingel und treten zu Seite. Ein älterer Mann fährt an uns vorbei und ruft fröhlich: „Danke!“
Ein paar Schritte weiter kommt uns eine Familie entgegengeradelt. Der Vater vorne, die Mutter hinten und dazwischen anscheinend Zwillinge auf ihren ersten kleinen Kinderrädern. Wir halten den Hund fest und machen Platz. Ganz konzentriert radeln die Kleinen an uns vorbei, die Mutter lächelt uns zu, ruft „Danke!“ und fährt weiter.
„Das ist aber auffällig“, sagt der Besuch, „Hier sagt fast jeder ‚Danke!’, Hilden scheint eine freundliche Stadt zu sein. Mal schauen, ob der nächste wieder Danke sagt.“
Diesmal ist es ein Jogger, der uns entgegenkommt. Weil unser Hund zwar lammfromm, aber manchmal zu neugierig ist, halten wir ihn kurz fest. Der Läufer, etwas außer Atem, hat trotzdem ein Lächeln auf den Lippen und wir hören ein „Das ist aber nett – dankeschön!“
„Sind in Hilden alle so?“, fragt unser Besuch erstaunt, „das macht ja richtig gute Laune.“
Ich muss schmunzeln. Freundlichkeit ist anscheinend ansteckend. Manchmal reicht einfach ein Dankeschön zur richtigen Zeit. Hoffentlich nicht nur in Hilden.
Aus der Rheinischen Post vom 4.5.2018 von Pfarrer Ole Hergarten.