Seit vielen Jahren leite ich einen Hausbibelkreis, der eigentlich wöchentlich bei uns zu Hause stattfindet. Da wir uns schon durch viele Lebensphasen begleitet haben, stellte sich nach Beschluss der Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie sofort die Frage, wie wir unseren Donnerstagabend-Termin dennoch weiterführen können. Zum Glück kannten wir aus unserem Beruf technische Möglichkeiten zum Abhalten von Videokonferenzen.
Bereits viermal kamen unsere Hauskreisgäste Donnerstagabend nun virtuell zu uns ins Wohnzimmer. Der Hausbibelkreis verläuft größtenteils wie gewohnt. Nur das gemeinsame Singen muss aufgrund von Zeitverzögerungen in der Übertragung entfallen.
Passend zu Ostern beschäftigen wir uns zurzeit damit, was „Osterleute“ anders machen, wenn sie vom Auferstandenen geprägt sind. Begonnen hat es mit Maria Magdalena als Zeugin der Auferstehung Jesu (Johannes 20,11–18). Maria Magdalena behielt ihre Begegnung mit Jesus nicht für sich, sondern ging zu den Jüngern und berichtete ihnen davon.
Zum Glauben gehört also immer auch das Weitersagen der guten Botschaft, was nur in Gemeinschaft und im Kontakt zu anderen Gläubigen möglich ist. Durch Glaube „zu Hause“ ohne Austausch mit anderen Gläubigen ist die
Weiterentwicklung für jeden Einzelnen und für die Gemeinschaft schwierig.
Wir sind alle froh, dass wir auf den persönlichen Austausch und die
gegenseitigen Begleitung durch diese für alle schwierige Zeit nicht
verzichten müssen. So ist Gemeindeleben im Kleinen auch in Corona-Zeiten
möglich.
Astrid Bertram