Kerzenflamme

Gebet im Advent 2020

Ewiger Vater, draußen ist es kalt und nass. Es wird früh dunkel und auch in mir breitet sich Dunkelheit aus. Ich kann meine Mutter nicht in den Arm nehmen, mich nicht mit meinen Freunden treffen.

Ich bin traurig.

Jetzt zünde ich meine Osterkerze an und schaue in das Licht. Ich sehe mich um und sehe die stabilen Wände meiner Wohnung, die Heizung, die mir Wärme schenkt, die heiße Tasse Tee, die mir den Durst nimmt.

Habe ich ein Recht traurig zu sein?

Ja, ich darf traurig sein über die Dinge, die nicht gehen, aber noch mehr bin ich dankbar über das, was ich habe. Ich habe eine Mutter und einen Vater, die ich schützen kann. Ich habe Freunde, die ich vermissen kann. Ich habe Essen und zu trinken. Ich habe Dich, den Herrn, der mir vorausgeht.

Ewige Vater, ich danke Dir.

Amen.

Ihr Christoph Simons